Über Katzenbilder hinaus! Politischer Smartphone-Videoworkshop im Potsdamer Projekthaus / Der Workshop findet vom 26.4 bis 30.4.2017 statt und es sind noch Plätze frei. Anmelden könnt ihr euch formlos unter: kamera[at]projekthaus-potsdam[punkt]de
Überraschender Fakt: Etwa jeder zweite Mensch in Mitteleuropa trägt den ganzen Tag eine hochwertige Kamera mit sich herum. Das Smartphone schlägt jede alte Super 8 Kamera in Qualität und Aufnahmedauer um Längen. Neuere Modelle können sich locker mit den DV-Fernsehkameras der frühen 2000er Jahre messen oder übertreffen sie bereits.
Wir haben es ständig zur Hand – das Smartphone. Es begleitet uns bei Demonstrationen, bei politischen Diskussionen mit unseren Mitstreiter*innen, bei der Gemeinschaftsarbeit im linken Projekthaus oder wenn wir einfach so durch unserer Stadt gehen und ein Stück Ungerechtigkeit passieren, das wir nicht länger hinnehmen wollen. Wir haben ständig zur Hand und wir haben es eben auch in der Hand, ob wir unsere Telefone in politische Werkzeuge verwandeln oder nicht.
Video ist der dickste Fisch im Netz. Video hat die höchsten Klickraten in sozialen Netzwerken und geht deutlich schneller viral als Texte oder Katzenfotos. Kein anderes Medium ist fähig, auch komplexe Inhalte schnell und zielsicher zu transportieren. Video kann uns helfen, von den Zielen und Ideen zu erzählen, die wir mit anderen Menschen teilen und von den lokalen und globalen Missständen, die wir bekämpfen wollen. Unsere Webseite muss nicht länger eine Textwüste bleiben. Die nächste Projektmittel würden leichter zu erhalten sein, wenn auch ein Film von dem Projekt erzählt.
Alles könnte so einfach sein. Ist es aber nicht. Denn eine Kamera ist keine Dokumentarfilmer*in und Footage (Filmmaterial) ist noch kein Film.
In einem 5-tägigen Videoworkshop im Potsdamer Projekthaus werden wir deshalb zusammen einen Dokumentarfilm konzipieren, drehen und schneiden und dabei nur solche Technik verwenden, die ihr ohnehin meist bereits zur Verfügung habt: Smartphone, Laptop, Klebeband, Kinderknete und freie Software. Entlang dieser praktischen Arbeit werden wir einen tiefen Einblick in das Filmhandwerk gewinnen. Was jetzt noch wie „Bahnhof“ klingt, wird nach 5 Tagen gesichertes Wissen sein: Fahrten, Einstellungsgrößen, Achsensprung, Techniken der Interviewführung, Subclips, Farbkorrektur und Vieles mehr.
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