Europas Elefant

In der Zwischenzeit haben wir unserer Filmprojekt „Finding Europe“ nach Griechenland, Österreich, Litauen und Polen gebracht, drehen demnächst in Leipzig und Berlin (Deutschland) und bereiten intensiv die Dreharbeiten für Tschechien, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien (Siebenbürgen), Italien, Frankreich, Spanien, Dänemark und Irland, Nordirland und Schottland vor.

Weil wir lieber drehen gehen als über das Drehen zu schreiben, haben wir diesen kleinen Blog sehr vernachlässigt. In loser Reihenfolge findet ihr hier ein paar Stills aus den Dreharbeiten in Österreich, Polen und Litauen. Es waren bewegende Wochen, in denen wir sehr besondere Menschen trafen, die uns tiefe Einblicke in ihr Leben gaben. Natürlich geben euch davon die Fotos nur eine Ahnung, aber dafür wird es ja bald einen Film geben, der das sehr viel präziser erzählen wird.

Unter den Bedingungen der weltweiten Pandemie verlief und verläuft „Finding Europe“ natürlich etwas anders als geplant. Es gibt Quarantänezeiten in den jeweiligen Ländern, zu denen wir abwarten müssen und nicht drehen können. Wir wissen schon nicht mehr, wie viele Tests (alle negativ) wir im Team schon hatten. Ein Gutteil der Logistik und Planung müssen wir auf die Beachtung der jeweiligen Landesvorschriften und ihrer Hygienekonzepte verwenden. Aber Corona (so ist unser Eindruck von unserem bereits gedrehten Material) macht die filmische Suche nach Europa auch sehr viel spannender. Fast alle Interviewten kommen auf die Pandemie zu sprechen, wenn sie über Europas (fehlenden) Zusammenhalt, seine Entscheidungsfähigkeit und seine bürokratischen Hürden sprechen. Das Projekt „Finding Europe“ ist wegen der Pandemie sozusagen konkreter geworden, weil ein ganz naheliegender Prüfstein der europäischen Identität auch in der (Nicht-)Bewältigung der Herausforderungen der Pandemie liegt: Corona ist Europas Elefant, der im Wohnzimmer steht.

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