26/3/2012: Sachamanta ist in mancherlei Hinsicht kein typischer Dokumentarfilm. Die Geschichte stand nicht schon vor den Aufnahmen fest, sie entwickelte sich. Die Interviews wurden zum Teil von den Befragten selbst erstellt. Die Handlung wiederholt sich nicht – obgleich sie viermal erzählt wird.
All das war Absicht und soll hier erläutert sein. Wir haben nicht nur klassische Interviews geführt, sondern sie in Teilen auch in einer Art partizipativer Gruppenarbeit gewonnen. In den vier vorgestellten Radiostationen stellten sich dazu die „BetreiberInnen“ der Radios die gleichen Fragen. Zwei Schachteln wurden dazu auf den Tisch gestellt. Die erste enthielt die Namen der Teilnehmer, die zweite die Fragen. Nun wurden zwei Namen gezogen: Der Erste übernahm die Kameraführung, der Zweite beantworte eine gezogene Frage. Danach stand es allen anderen TeilnehmerInnen offen, sich ebenfalls zur Frage zu äußern. Die Kamera wurde der Person übergeben, welche die Frage beantwortet hatte. Ein neuer Name und eine neue Frage wurden gezogen… Durch die wiederkehrenden Fragen werden die unterschiedlichen Radiostationen thematisch miteinander geknüpft. Zugleich wird dadurch eine thematische Ordnung des Filmmaterials hergestellt.
Der Film gliedert sich in mehrere Kapitel, welche die Schwerpunkte markieren: das Land, die Rechte der BäuernInnen und der indigenen Bevölkerung, die Notwendigkeit, sich zu organisieren, der Aufbau der Organisation MoCaSe-Via Campesina, die Radios und die Rolle der Kinder in der Bewegung und in den Radios. Die thematische Ordnung ermöglicht es, die unterschiedlichen Radios darzustellen, ohne das einem Sender mehr Gewichtung zukommt als einem anderen. Darüber hinaus werden Wiederholungen vermieden und die wesentlichen Themen aufeinander aufgebaut.