Aus dem Projekt Espejo und dem Material, das wir im Frühjahr 2013 aus Argentinien zurück brachten, sind zwei neue Filme entstanden. Ursprünglich hatten wir einen Film im Sinn. Wieso wurden es nun gleich zwei? Nun, das Projekt Espejo sollte eigentlich „nur“ zeigen, wie die Menschen im Monte auf den Dokumentarfilm Sachamanta reagieren. Der Film Sachamanta erzählte ein Stück ihres Lebens, lief in vielen europäischen Kinos, bei politischen Veranstaltungen und an Universitäten und Schulen. Das Publikum in Europa schrieb Briefe an die Campesin@s im argentinischen Monte, stellte Fragen, zeichnete Bilder für sie. Über den großen Teich wollten wir all das zurückbringen. Und das taten wir auch. Viele Menschen im Monte sahen Sachamanta und sie lasen die Botschaften aus der Ferne.
Sie antworteten auf die Fragen. Sie stellten neue Fragen. Sie lachten. Manchmal weinten sie auch.
Einer der Campesin@s gab diesem Tun einen Namen. Er nannte es „Un abrazo inmenso“ – eine grenzenlose Umarmung. Und jemand anderes verriet uns eine passende Übersetzung im indigenen Idiom Quichua für diesen Ausdruck: „Tincunacuy“ Dies ist nun der Titel des ersten Filmes, den wir demnächst abschließen werden. Es wird ein Kurzfilm sein.
Ihm zur Seite aber steht ein neuer Kinolangfilm. Er trägt den Titel „Sin prisa pero sin pausa„. Auch dieser Titel stammt aus einem Zitat im Material, das sich immer wiederholt. Die Menschen im Monte sagten über ihren Kampf, er komme ohne Eile aus (sin prisa) aber er kenne auch keine Rast (sin pausa).
Im Langfilm erzählen die Campesin@s viel zu den Hintergründen des Landkonflikts und der indigenen Widerstandsbewegung, beantworten entlang der Interviews die Vielzahl von Fragen, die von den Zuschauerinnen von Sachamanta gestellt worden sind. Doch „Sin prisa pero sin pausa“ erzählt darüber hinaus eine ganz neue Geschichte. Viel ist geschehen in kurzer Zeit. Unglaubliches ist geschehen. Neben furchtbaren Rückschlägen gibt es Erfolge, die ähnlich beeindrucken wie der Bau der Radiostationen, die ihr in Sachamanta gesehen habt. Denn nach der Erringung der Kommunikationshoheit hat sich die Bewegung aufgemacht, nun Bildung und Wirtschaft vollumfänglich in die eigenen Hände zu nehmen. Überall entstehen autonome Schulen. Sogar eine Universität wurde gebaut.
Und jetzt, wo ihr dies alles gelesen habt, können wir auch plausibel machen, warum wir zwei Filme aus dem Material schnitten und nicht nur einen. Ein einziger Film hätte die Geschichte der Rückkehr von Sachamanta in den Monte mit den neuen Errungenschaften dort vermischt. Es wäre der Eindruck entstanden, wonach die jüngsten Erfolge der Campesin@s irgendwie mit unserer filmischen Arbeit zusammenhängen. Verständlicherweise wollen wir das nicht zum Ausdruck bringen und haben uns für zwei verschiedene Filme entschieden.
Beide Filme funktionieren so, wie wir schon in Sachamanta gearbeitet haben. Es gibt keine paternalistische Erklärbärstimme im Off, sondern die Campesin@s erzählen ihre Geschichte unmittelbar. Wir sind nur die Boten einer Messsage, die wir überbringen. Und das ist auch gut so.
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Stand der Arbeiten (31.7.2015)
Die Kinokampagne beginnt. Der Premieretermin für Berlin steht. Der Premieretermin für Leipzig steht. Kommende Woche werden die DVD’s versendet. Plakate werden gedruckt. Der DCP für die größeren Kinos ist fertig. Für kleinere Veranstaltungen wurde eine hochaufgelöste mp4 in hoher Bitrate und Auflösung gefertigt. Eine Projektions-DVD steht bereit. Beide Filme sind in Deutsch und in Englisch verfügbar. Die neue Webseite ist online.
Stand der Arbeiten (24.7.2015)
Die DVD ist in der Pressung. Plakate werden gedruckt. Die neue Webseite geht Ende Juli online. Kinokampagne und Pressekampagne sind vorbereitet für August.
Stand der Arbeiten (9.4.2015)
Beide Filme sind abgeschlossen. Der Trailer zu “Sin prisa pero sin pausa” / „Ohne Rast. Ohne Eile.“ ist fertig. Wir arbeiten noch an der DVD. Wir gestalten auf einem neuem Server den erneuerten Webauftritt für den Release der beiden Filme und bereiten die Pressekampagne vor.
Stand der Arbeiten (27.1.2015)
Die DVD ist in Arbeit (Authoring). Für “Sachamanta”, der mit auf die neue Scheibe kommt, müssen die alten eingebrannten Untertitel von Anfang an neu gesetzt werden. In “Sin prisa pero sin pausa” wird eine Szene nach unserem internen Preview neu umgestellt und ein 50 Herz-Flickern aus vier Szenen, das durch eine Fehleinstellung des Shutters zustande kam, nachträglich herausgerechnet. (Wer wissen will, wie das geht, weil oft behauptet wird, das es nicht geht, schreibt uns einfach eine Mail und wir schicken eine Anleitung.) Eine Konzeption für den Trailer wird derzeit erarbeitet. Letzte Arbeiten am Ton von “Sin prisa pero sin pausa” werden abgeschlossen.
Stand der Arbeiten (13.1.2015)
Für “Tincunacuy” und “Sin prisa pero sin pausa” sind Untertitel in Deutsch und in Englisch gesetzt. Ein Deadpixel in beiden Filmen wurde in der Nachbearbeitung gelöscht. Die Tonkorrektur für “Sin prisa pero sin pausa” ist abgeschlossen. Die DVD ist in Arbeit. Zu beiden Filmen gibt es eine interne Testvorführung am 17. Januar 2015.
Stand der Arbeiten (15.9.2014)
“Tincunacuy” und “Sin prisa pero sin pausa” sind beide im Feinschnitt fertig. Die Farbkorrekturen sind abgeschlossen. Die Tonkorrektur für “Tincunacuy” ist abgeschlossen und ist für “Sin prisa pero sin pausa” in Arbeit. Untertitel auf Deutsch sind für beide Filme in Arbeit und werden bald gesetzt. Wir arbeiten parallel an Kinofassung und DVD-Version. Auch die Abspanne für beide Filme sind geschrieben und sie sind voller Namen. Das sind die vielen Menschen, die das Projekt Espejo unterstützt haben.