„One Word“ ist fertig

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Aus unserem partizipativen Projekt „Sie weichen nicht“ („withstanding the waves“) über die Auswirkungen des Klimawandels im Pazifik ist nun ein Kinofilm hervorgegangen. Wir arbeiten noch an ein paar Farbkorrekturen und an einigen Änderungen an den animierten Credits. Aber im Prinzip sind wir durch.

Nachdem wir die grundsätzliche Dramaturgie des Filmes bereits mit unseren Teilnehmenden auf Majuro entwickelt hatten, dauerte es doch noch einmal ein Jahr, bis der Film fertig geworden ist. Vor allem lag das an der unfassbaren Menge des Materials, das wir von den vielen Workshops auf den Marshallinseln mitbrachten. Fast ein Jahr partizipative Dreharbeit haben uns ca. 420 Stunden Material beschert, dass wir von Januar 2019 bis weit in den Mai sichteten und kategorisierten. Zudem schickten uns unsere Teilnehmer*innen aus der RMI immer noch weiteres Material über die Cloud.

Vor allem Chris Sebastian und Kelly Sebastian halfen uns per Internet aus Majuro mit der Übersetzung der Interviews in Marshallesischer Sprache und die College Professorin Raychelle Heath betreute uns hinsichtlich der Englischen Sprache im Film.  Von Mitte Mai bis zum August haben wir den Rohschnitt abgeschlossen. Da war der Film fast zwei Stunden lang und wir haben ihn mit einigen wenigen Menschen privat probegeschaut und deren Ideen und Kürzungsvorschläge angehört.

Dann gingen wir mit der Cutterin Dalia Castell und Maria Kling vom Studio Kalliope in den Feinschnitt, haben gestrafft, umgeschnitten und immer wieder diskutiert. Bis Ende September hatten wir dann ein Ergebnis. Während des Schnittprozesses haben wir uns immer wieder daran erinnert, Vereinfachungen und Übertreibungen zu vermeiden, während wir uns zugleich um eine klare Botschaft des Filmes im Sinne unserer Freunde in der RMI bemüht haben: Der Klimawandel ist real und geht uns alle an!

Julian Cropp und Johannes Kunz kümmerten sich um den Sound des Filmes. Boris Löbsack komponierte ganze sieben Stücke für den Film und Radiohead, Jethro Tull, New Model Army, French for Rabbits, David Todd, MICA, VOLODIA, The Ebeye High School Band und The Alwal String Band steuerten jeweils einen Titel zum Film bei. Die Abspannmusik kam von Dota Kehr. Die New Yorker Grafikerin Quinn Qian animierte einige wissenschaftlichen Darstellungen im Film und schuf die Titel- und Abspannsequenzen. Sven Kirschlager schuf ungewöhnlich sensibel und sprachtreue deutsche Untertitel für den Film. Viviana Uriona nahm sich mit der selben Sorgfalt die spanische Übersetzung vor.

Anfang November schauten wir den Film im Kinoformat Probe im Kino Brotfabrik in Berlin. Claus Löser und seine Leute, die uns schon bei vorherigen Projekten immer kräftig unterstützten, hatten uns diesen Probelauf für Bild und Ton ermöglicht.

Wir haben dem Film den Titel „One Word“ gegeben. Wenn ihr den Film im Kino seht, werdet ihr verstehen, warum. Bis dahin bleibt es ein kleines Geheimnis.

„One Word“ hat seine eigene Website bekommen mit der URL: One-Word-the-Movie.com und die ersten Menschen, die den Trailer des Filmes auf der Website sahen, waren Anfang Dezember 2019 die Teilnehmenden unserer Workshops in der RMI und die Protagonist*innen des Filmes, denen wir über Email Bescheid gaben, lange bevor andere Leute auf der Welt die Seite für sich entdeckten.
Die Rückmeldungen „unserer Leute“ in der RMI haben uns berührt. Wir glauben gemeinsam, dass „One Word“ die Würde, den Stolz und den Optimismus der Marshallesen im Angesicht der furchtbaren Folgen des Klimawandels für ihre Welt zeigt.

„One Word“ ist derzeit bei zahlreichen Festivals rund um den Globus eingereicht und die Kinozeit planen wir erst nach Ablauf der Festivalzeit, vermutlich nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2020. Bevor der Film (nach Ablauf der Festivalzeit) im Kino zu sehen sein wird, soll es zwei öffentliche Premieren auf den beiden dichtest besiedelten Atollen der Marshallinseln geben: Majuro und Ebeye.

Danach wird der Film in die Welt gehen. Wenn die vielen Menschen, die in der RMI, in Deutschland und den USA an diesem Film gearbeitet haben, mit ihrer Arbeit auch nur einen winzigen Einfluss haben werden auf die klimapolitischen Debatten unserer Tage, dann hat sich die Sache gelohnt. Kommol tata! (Marshallesisch: Vielen Dank!) an alle Menschen, die diesem Projekt geholfen haben.

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