Tag: Frauen
Die Medienlandschaft Argentiniens steht wie kein anderes Land Lateinamerikas im Zentrum des internationalen Interesses. Zugleich beschränken sich die Informationen diesbezüglich auf konkrete Interessengruppen, wie z.B. den Medienkonzern Clarín. Während viele Medienwissenschaftler_innen und Medienaktivist_innen weltweit das neue Mediengesetz (2010) in Argentinien begrüßen, berichteten die Massenmedien über Einschränkungen der Pressefreiheit oder ignorieren das Thema vollkommen.
An diesem Punkt setzt der Dokumentarfilm an, indem er die Erfahrung von Macht bzw. die Machtlosigkeit verdeutlicht, welche die Menschen erfahren, wenn sie Zugang zu Medien haben oder eben diesen Zugang nicht haben. Deutlich wird dies im Film durch die Aussagen der direkt Beteiligten und ihrer Wahrnehmung der Situation.
Interessant ist auch, nicht nur wie die Wahrnehmung der Bewegung MoCaSe-Via Campesina sich in der argentinischen Gesellschaft verändert hat sondern auch wie mit dem Ausbau ihrer eigenen Radiostation die Bewegung sich eine Repräsentation erschaffen konnte, weg vom weit verbreiteten Bild einer marginalen Splittergruppe hin zu einer ernst zu nehmenden Organisation. Einen weiteren Aspekt im Film ist die selbstverständliche Gleichstellung und ein hoher Anteil der biologisch definierten Frauen, die ihr eigenes Radio machen, ihre Themen verbreitet, sich so organisieren und weiter vernetzen können.
Im Film haben wir nicht nach Geschlecht unterschieden, die politische Aktivität stand für uns im Vordergrund. Dennoch hat sich während unserer Dreharbeiten gezeigt, dass in dieser Bewegung gerade Frauen aktiv und tragend sind. Dies kommt auch in unserem Film zum Ausdruck und wurde uns ein Herzensanliegen deutlich zu machen.